Nach seinem Studium der Architektur an der Technischen Hochschule in Karlsruhe bei Egon Eiermann eröffnete Klaus Kinold (1939 – 2021) in München ein Atelier für Architekturfotografie. Neben seinen Gebäudeaufnahmen in einer poetisch anmutenden Sachlichkeit, für die er bald weithin bekannt war, hat sich Klaus Kinold mit seinen Panoramabildern, die er ohne Auftrag schuf, seit Anfang der 80er Jahre ein eigenes Genre erarbeitet. Die in annähernd doppelter Cinemascope-Breite mit einer analogen Panoramakamera erfasste karge Landschaft von Fuerteventura mit dem sonderbaren, wie vom Himmel gefallenen Spielplatz entfaltet auch heute noch eine suggestive Wirkung. Wurde dieser irritierende Ort tatsächlich für Kinder angelegt? Wer soll, wer will hier im oft starken Wind der Insel und unter praller Sonne klettern, rutschen oder sich auf dem Karussell drehen? Welcher gut gemeinten, aber am Ende absurd anmutenden Bauvorschrift wurde hier mit dem kreisrund eingepferchten Areal genüge getan? Oder handelt es sich vielleicht gar nicht um einen für Kinder angelegten Platz, sondern um eine künstlerische Inszenierung? Wir erfahren es nicht.
Klaus Kinold
