Allernächste Dinge
Zu den Bildern von Gabriele Langendorf

Wer wie die Künstlerin seit Jahrzehnten zu malen gewohnt ist, der malt auch ohne Absicht, vielleicht sogar ohne Gedanken. Malen ist dann wie leben, auch wenn es uns zunächst erschrecken mag, dass das eine wie das andere auf diese Weise gelingt.

Gabriele Langendorf wendet sich mit ihren Bildern den allernächsten Dingen zu. An dieser Kunst hätte vielleicht auch Friedrich Nietzsche Gefallen gefunden, denn für ihn stand außer Frage, dass die Geringschätzung der allernächsten Dinge folgenschwer sein muss. Ja, er war sogar der Meinung, es lassen sich aus dem Mangel an Aufmerksamkeit „fast alle leiblichen und seelischen Gebrechen der einzelnen ableiten: nicht zu wissen, was uns förderlich, was uns schädlich ist, in der Einrichtung der Lebensweise, Verteilung des Tages Zeit und Auswahl des Verkehres, in Beruf und Muße, Befehlen und Gehorchen, Natur- und Kunstempfinden, Essen, Schlafen und Nachdenken; im Kleinsten und Alltäglichsten unwissend zu sein und keine scharfen Augen zu haben – das ist es, was die Erde für viele zu einer „Wiese des Unheils“ macht. Man sage nicht, es liege hier wie überall an der menschlichen Unvernunft: vielmehr – Vernunft genug und übergenug ist da, aber sie wird falsch gerichtet und künstlich von jenen kleinen und allernächsten Dingen abgelenkt.“

Mit ihren Bildern widmet sich Gabriele Langendorf nicht nur den allernächsten Dingen, sie bringt darüber hinaus auch eine große Gelassenheit gegenüber ihrer Profession und ihrem Anspruch als Malerin zum Ausdruck.

Andreas Bee

Gabriele Langendorf

Vita

lebt und arbeitet in Saarbrücken, Mitglied des saarländischen Künstlerbundes
geboren in Rheinfelden / Baden
Rektorin, Hochschule der Bildenden Künste Saar
Professur für Malerei / Zeichnung, Hochschule der Bildenden Künste Saar
Studium an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste, Städelschule, Frankfurt/M.
Studium an der Schule für Gestaltung, Basel

Sammlungen

Ministerium für Bildung und Kultur, Saarland
Hypo Bank, Frankfurt a. M.
Hessische Kulturstiftung Wiesbaden
Westdeutsche Immobilienbank, Mainz
Deutsche Bank
Stadt Basel
Stadt Frankfurt
Stadt Rastatt
Stadt Rheinfelden
Sammlung Sigg, CH
Sammlung Kasper König
Sammlung Marli Hoppe-Ritter, Museum Ritter
Deutsche Flugsicherung, Bremen
Deutsche Radiophilharmonie Kaiserslautern Saarbrücken
Xian Art Museum

Ausstellungen

Ancient & Modern, London [G]
Akademie Schloss Solitude, Stuttgart (mit Dörte Meyer u. Patti O´Neill)
Akademie Schloss Solitude, Stuttgart
Euroquartier Saarbrücken [G]
Frankfurter Kunstverein [G]
Galerie Carolyn Heinz, Hamburg [G]
Galerie der Stadt Backnang [G]
Galerie Huber- Nising, Frankfurt/M.
Galerie im Kornhaus, Kirchheim unter Teck [G]
Galerie Martina Detterer, Frankfurt [G]
Galerie Neue Kunst, Mannheim
Galerie Robert Keller, Berlin
Galerie Robert Keller, Kandern
Galerie Ursula Walbröl, Düsseldorf
Galerie Ursula Walbröl, Düsseldorf (mit Florian Haas)
Goethe Institut Rotterdam
Haus Salmegg, Verein für Kunst, Rheinfelden (mit Fenja Braster)
HBKsaar Galerie [G]
K4 galerie, Galerie für zeitgenössische Kunst, Saarbrücken
Künstlerstätte Schloss Bleckede, Bleckede [G]
Künstlerverein Walkmühle, Wiesbaden [G]
Kunsthalle Basel [G]
Kunsthalle Recklinghausen [G]
Kunstmuseum Olten [G]
Kunst- und Kulturverein Alte Schule Baruth e.V. [G]
Kunstverein Dillingen [G]
Kunstverein Weil am Rhein
Kunstverein Weil am Rhein [G]
Museum Ritter, Waldenbuch [G]
Neuer Kunstverein Aschaffenburg [G]
Projektraum KWADRAT, Berlin [G]
SaarART 2013, Landeskunstausstellung des Saarlandes [G]
Saarländische Galerie am Festungsgraben, Berlin [G]
Saarländisches Künstlerhaus, Saarbrücken
Stadtgalerie Lauenburg [G]
Staatsgalerie Stuttgart [G]
Stadtgalerie Saarbrücken [G]
Stadtmuseum Rastatt: Herbert-Weisenburger-Stiftung
Städt. Galerie Neunkirchen
Verein für Kunst, Haus Salmegg, Rheinfelden
Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen [G]

Preise und Stipendien

Ausstellungspreisträgerin: „selbst-im weitesten Sinn“, Marburger Kunstverein e. V.
2. Regio-Zonta-Kunstpreis, Lörrach
Stipendium Akademie Schloss Solitude, Stuttgart
Reisestipendium der Hessischen Kulturstiftung
Arbeitsstipendium des Kunstfonds e. V., Bonn
Ausstellungspreisträgerin „junger westen’93“, Recklinghausen

„Ich bin so schnell, dass ich, als ich gestern Nacht im Hotelzimmer den Lichtschalter umlegte, im Bett lag bevor das Licht aus war.“

Muhammad Ali